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Meine medizinische Reise und die Bedeutung einer personalisierten Cannabistherapie
Ein Erfahrungsbericht über Schmerz, Hoffnung und den Weg zur Selbstbestimmung
Der lange Weg durch das medizinische Labyrinth
ChronischeErkrankungen verlaufen selten geradlinig. Sie sind eine Mischung aus Symptomen,Fehldiagnosen und unzähligen Versuchen, eine Lösung zu finden. Meine gesundheitlichen Herausforderungen begannen lange, bevor eine mögliche Erklärung in den Raum gestellt wurde.
Schon in meiner Kindheit wurden muskuloskelettale Auffälligkeiten festgestellt. Ich hatte eine verringerte Muskelspannung, verletzte mich ungewöhnlich leicht, habe länger als andere Kinder um zu Laufen und musste bereits nach einem leichten Sturz eineDaumenband-Operation über mich ergehen lassen. Gelenkinstabilitäten begleiteten mich über Jahre – spontane Luxationen in Knien und Ellenbogen traten regelmäßig auf. Mit 13 Jahren begann ich unter starken Schulterschmerzen zu leiden, die nie wieder verschwanden.
Trotz meiner sportlichen Aktivität musste ich immer wieder die Sportart wechseln – nicht ausLangeweile, sondern weil mein Körper die Belastung nicht ertrug. Die Diagnose:Psoriasis-Arthritis (PsA). Doch obwohl ich mit modernen Medikamenten, einschließlich Biologika, behandelt wurde, blieben die Schmerzen bestehen. Bildgebende Verfahren zeigten lediglich einen Bandscheibenvorfall, der jedoch nicht alle Symptome erklären konnte.
Erst heute imJahr 2025 kam der Verdacht auf ein mögliches myopathisches Ehlers-Danlos-Syndrom (mEDS) auf – eine genetische Bindegewebserkrankung, die einige meiner Symptome erklären könnte. Doch diesem Verdacht wird noch nachgegenangen. Während sich dieser Diagnoseansatz noch klären muss, brachte eine andere Entwicklung meinen Gesundheitszustand endgültig zum Kippen: eine COVID-19-Infektion im Jahr 2021.
Zusätzliche Verschlechterung durch COVID-19
Das Jahr 2021 brachte eine drastische Wende. Nach einer COVID-19-Infektion verschlechterte sich mein Zustand dramatisch. Die Symptome eskalierten in einem Maße, das ich nie für möglich gehalten hätte:
- Chronische Migräne, die sich von gelegentlichen Attacken zu einem täglichen Problem steigerte, bis hin zu einem Status Migränosus.
- Autonome Dysregulation, die zu extremen Blutdruckschwankungen, plötzlichen Ohnmachtsanfällenund unkontrollierbaren Körperreaktionen führte.
- Schwerwiegende Muskelschwäche, begleitet von übersteigerten Reflexen, unkontrollierten Muskelzuckungen und einem immer deutlicher werdenden Tremor.
- Einschränkungen beim Gehen, die sich so massiv entwickelten, dass ich selbst mit Unterarmgehstützen nur noch 100 Meter bewältigen konnte, bevor die Schmerzen und die autonome Dysregulation mich stoppten.
- Chronische Fatigue und postexertionelle Malaise, die jede Anstrengung in wochenlange Erschöpfung verwandelte.
Schließlich konnte ich mich nicht mehr eigenständig fortbewegen. Ich war auf einenRollstuhl angewiesen – ein harter Einschnitt, der meine Selbstbestimmung massiv einschränkte.
Jahrelange Antikörpertherapie ohne nachhaltigen Erfolg
Seit 2018 wurde ich bereits vollständig mit sämtlichen Antikörpern und anderenBasistherapeutika behandelt. Ich galt in diesem Bereich als austherapiert, da ich sämtliche verfügbaren Medikamente durchprobiert hatte.
Das größteProblem war nicht nur die mangelnde Wirkung, sondern die Vielzahl an schweren Nebenwirkungen, die mich immer wieder zwangen, die Präparate abzusetzen und auf ein anderesMedikament umzusteigen. Es gab zwar jedes Jahr neue Antikörper, doch durch diese ständigen Wechsel gab es für mich letztlich keine ausreichendeTherapiealternative mehr.
Bis ins Jahr 2024 dachte man, dass all meine Symptome, insbesondere die unaufhörlichen Schmerzen, einzig und allein auf die Psoriasis-Arthritis (PsA) zurückzuführen seien. Doch man hatte das wahre Ausmaß der Erkrankung nicht erkannt. Während die Antikörper zwar die eigentlichen PsA-Symptome größtenteils abklingen ließen, blieben meine Schmerzen unvermindert stark.
Rückblickendwar dies ein entscheidender Hinweis darauf, dass meine Beschwerden nicht alleindurch die PsA verursacht wurden – ein Verdacht, der erst viel zu spät inBetracht gezogen wurde.
Da es jedochunerlässlich war, eine Therapie beizubehalten, die zumindest die Psoriasis unddie PsA unter Kontrolle hielt, musste ich eine endgültige Entscheidung treffen:
Ich brauchteeinen Antikörper, der folgende Kriterien erfüllte:
✅ Effektive Kontrolle der PsA und Psoriasis
✅ Keineschwerwiegenden Nebenwirkungen
✅ Langfristige Wirksamkeit, ohne dass sich die Wirkung mit der Zeit abschwächt
Nach reiflicherÜberlegung und unzähligen gescheiterten Versuchen fand ich schließlich einPräparat, das meine PsA-Symptome zuverlässig eindämmte, mich aber nicht weiterdurch Nebenwirkungen beeinträchtigte. Doch die Schmerzen blieben – und sie verlangten nach einer anderen Lösung.
Die letzte Hoffnung: Schmerzklinik und medikamentöse Sackgasse
Im Jahr 2023suchte ich eine renommierte Schmerzklinik auf, um endlich eine Lösung für meine unkontrollierbaren Schmerzen zu finden. Mein Alltag war geprägt von ständigen Beschwerden, die mich in meiner Selbstständigkeit massiv einschränkten. Trotzzahlreicher Versuche mit verschiedenen Therapien und Medikamenten hatte sich mein Zustand nicht verbessert – im Gegenteil, viele Medikamente hatten starkeNebenwirkungen, die meine Lebensqualität zusätzlich verschlechterten.
Die Klinikverfolgte einen multimodalen Therapieansatz, bei dem verschiedeneMedikamente kombiniert wurden, um die Schmerzverarbeitung meines Körpers zubeeinflussen. Ich erhielt:
- Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und trizyklische Antidepressiva, um die Schmerzwahrnehmung zu verändern
- Triptane gegen die Migräneattacken, die weiterhin fast täglich auftraten
- Antiemetika, da ich durch die chronische Migräne oft unter ständiger Übelkeit litt
- Antikonvulsiva zur Migräneprophylaxe,in der Hoffnung, die Attacken langfristig zu reduzieren
- Methylphenidat, das ich damals noch zur Behandlung meiner ADHS-Symptome erhielt
- Klassische Schmerzmittel wie Naproxen, Ibuprofen und Novalgin, um die alltäglichen Schmerzen zu bewältigen
Doch trotz dieser umfangreichen Therapie blieb die erhoffte Besserung aus. Die Medikamentekonnten meine Schmerzen nicht ausreichend lindern, und ihre Nebenwirkungenwurden immer belastender. Ich fühlte mich zunehmend wie ein Schatten meinerselbst – betäubt von Medikamenten, aber dennoch ständig in Schmerzen.
Zusätzlich setzte die Klinik eine strikte Begrenzung der Schmerzmittel auf maximal zehn Schmerztabletten pro Monat fest – eine vollkommen unzureichende Menge für jemanden, der an nahezu jedem Tag des Monats unter Migräneattacken leidet.
Als letzte Option boten mir die Ärzte eine Botox-Behandlung gegen die chronischeMigräne an. Die Idee dahinter war, dass Botox bestimmte Nervensignale blockieren könnte, wodurch sich die Häufigkeit und Intensität der Attacken reduzieren sollte.
Doch nach intensiver medizinischer Recherche und in enger Beratung mit meinerSchwester, die als Ärztin und Chirurgin eine Botox-Fortbildung absolviert hat, entschied ich mich gegen diese Therapie. Die Erfolgsaussichten schienen zu unsicher, während die potenziellen Nebenwirkungen – insbesondere in meinem speziellen Fall – ein zu großes Risiko darstellten. Ich wollte keine weitere symptomatische Behandlung mit ungewissen Ergebnissen, sondern endlich eine nachhaltige Verbesserung meiner Lebensqualität.
Nach all diesenFehlschlägen wurde mir eines klar: Ich brauchte einen völlig neuen Therapieansatz.
Cannabis – die unerwartete Rettung
Nach diesenRückschlägen begann ich intensiv nach alternativen Therapieoptionen zu suchen.Ich wusste, dass ich mit den bisherigen Behandlungsmethoden nicht weiterkommenwürde. Schließlich wandte ich mich an meinen Psychiater, der meine gesamteKrankengeschichte kannte. Nach ausführlicher Beratung und gemeinsamer Analyseall meiner bisherigen Erfahrungen fiel die Entscheidung: EineCannabistherapie könnte die Lösung sein.
Die Veränderungwar bahnbrechend.
🔹 Ich konnte meine bisherigen Medikamente vollständigabsetzen – und damit auch ihre belastenden Nebenwirkungen.
🔹Mein Schmerzlevel sank von konstant 8/10 auf durchschnittlich 1–2/10.
🔹Meine Migräneattacken reduzierten sich drastisch – von mehreren täglich auf nur noch 1–2 pro Monat.
🔹Meine Konzentrationsfähigkeit verbesserte sich enorm, sodass ich kein Methylphenidat mehr zur ADHS-Behandlung benötigte.
🔹Zum ersten Mal nach Monaten in abgedunkelten Zimmern konnte ich wiedermeinen Hauptberuf annehmen.
Es war nicht nur die Reduktion der Schmerzen – es war das Gefühl, endlich wieder Kontrolle über meinen Körper und meinen Alltag zu haben. Ich konnte wieder selbstbestimmt leben, ohne von Medikamenten betäubt zu sein oder jeden Tag mit lähmendenSchmerzen zu kämpfen.
Neurologische Reha und der schmerzvolle Weg zur IRENA
Nachdem ich 2023 bereits mit einer Cannabis-Blütentherapie begonnen hatte, startet eich 2024 eine neurologische Rehabilitation, um meine Mobilität und neurologischen Einschränkungen weiter zu verbessern. Ich hoffte, durch gezielteTherapieansätze meine körperliche Belastbarkeit zu steigern und meine Symptome besser kontrollieren zu können.
Während derReha war meine Cannabistherapie bereits etabliert, doch meine körperlichen Einschränkungen blieben eine immense Herausforderung. Ich durchlief ein umfassendes Programm mit:
- Physiotherapie, um meine Muskelkraft und Beweglichkeit zu verbessern
- Ergotherapie, um feinmotorische Funktionen und Alltagsfähigkeiten zu trainieren
- Schmerztherapie, die darauf abzielte, meinen Umgang mit chronischen Schmerzen zu optimieren
- Psychologischer Betreuung, um die emotionale Belastung durch meine Erkrankung zu verarbeiten
Doch während viele Patient:innen Fortschritte machten, verschlechterte sich mein Zustand zunehmend. Jede Form von körperlicher Belastung verstärkte meine Symptome, insbesondere die chronische Fatigue und postexertionelle Malaise (PEM). Trotzdem wollte ich nicht aufgeben und entschied mich, nach der Reha an einer IRENA(Intensivierte Rehabilitationsnachsorge) teilzunehmen, um meine Fortschritte weiter zu stabilisieren.
Doch in der IRENA eskalierte mein Zustand. Nach anfänglicher Stabilität erlitt ich im Juni2024 und August 2024 zwei weitere COVID-Infektionen, die mich körperlich wieder massiv zurückwarfen. Ich war gezwungen, das Programm abzubrechen, da mein Körper die zusätzlichen Belastungen nicht mehr bewältigen konnte.
Die Wende: Anpassung der multimodalen Therapie
Nach diesenerneuten Rückschlägen stand ich vor einer entscheidenden Frage: Wie kann ichmeine Lebensqualität stabilisieren, ohne meinen Körper weiter zu überfordern?
Die Antwort lagin einer fein abgestimmten Kombination aus Low-Dose-Schulmedizin und einer weiterten Cannabistherapie. Durch die zusätzliche Hinzunahme von Cannabis-Extrakten und eine gezielte Anpassung meiner bestehenden Medikation gelang es mir, meinen Zustand nach und nach wieder zu stabilisieren.
Seit dem Sommer 2024 kämpfe ich mich Schritt für Schritt zurück ins Leben. Auch wenn es noch viele Baustellen gibt, fühle ich mich heute stabiler als je zuvor. Ohne die Cannabistherapie wäre ich noch nicht einmal ansatzweise dort, wo ich jetzt bin.
Mein personalisierter Einnahmeplan – Eine gezielte Kombination für maximale Wirksamkeit
Die erfolgreiche Linderung meiner Symptome hängt maßgeblich von einer sorgfältig abgestimmten und individuell optimierten Cannabistherapie ab. Eine Einheitslösung gibt es nicht, denn jeder Körper reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Cannabinoide und Terpene. Deshalb habe ich in enger Zusammenarbeit mit Fachärzt:innen und durch eigene Erfahrungen ein hochpersonalisiertes Einnahmeschema entwickelt, das sich gezielt an meinen Bedürfnissenorientiert.
Ich verwende dabei drei unterschiedliche Blütensorten, die sich in ihrem THC- und CBD-Gehalt sowie in ihrer spezifischen Wirkweise unterscheiden:
✅ THC-reiche Sorte mit 30 % THC
- Stärkste Sorte in meiner Therapie
- Fördert Konzentration & mentale Klarheit
- Wirkt stark schmerzstillend
- Unterstützt meine kognitive Leistungsfähigkeit, insbesondere am Morgen
✅ Mittelstarke THC-Sorte mit 22 % THC
- Angenehm ausgleichende Wirkung
- Reduziert Schmerzen & Muskelverspannungen
- Wirkt beruhigend, ohne zu stark zu sedieren
- Ideal für den Abend oder bei mittlerem Schmerzniveau
✅CBD-dominierte Sorte mit 14 % CBD (0 % THC)
- Unterstützt die Entzündungshemmung
- Wirkt stabilisierend auf das Nervensystem
- Verbessert die muskuläre Entspannung
- Mildert THC-bedingte Nebenwirkungen und reduziert psychoaktive Effekte
Gezielte Kombination je nach Tageszeit
Da meineSymptome über den Tag hinweg variieren, passe ich meine Einnahmezeiten gezielt an meine individuellen Bedürfnisse an. Die richtige Mischung der Cannabinoide und Terpene sorgt dafür, dass ich je nach Tageszeit entweder aktiviert, stabilisiert oder entspannt werde.
🌅 Morgens: 30 % THC + 14 % CBD
- Fördert meine Konzentration und kognitive Leistungsfähigkeit
- Unterstützt mich dabei, den Tag aktiv zu starten
- Reduziert morgendliche Schmerzen & Steifheit
- Verhindert übermäßige Müdigkeit durch die aktivierende Wirkung des Terpenprofils
🔅 Mittags & Abends: Kombination aller drei Sorten (30% THC + 22 % THC + 14 % CBD)
- Optimale Balance zwischen Schmerzlinderung, Muskelentspannung und geistiger Klarheit
- CBD sorgt für entzündungshemmende Effekte, während das THC die Schmerzen dämpft
- Ideal, um den Tag weiterhin produktiv zu gestalten, ohne übermäßig sediert zu sein
- Reduziert Muskelkrämpfe und hilft gegen Spannungszustände
🌙 Nachts: 22 % THC + 14 % CBD
- Fördert eine tiefe körperliche Entspannung und erleichtert das Einschlafen
- Unterstützt die Regeneration während des Schlafs
- Reduziert nächtliche Muskelkrämpfe und unruhige Beine
- Hilft, den Tag sanft ausklingen zu lassen, ohne morgendliche Restmüdigkeit zu verursachen
Zusätzliche Stabilisierung mit einem 1:1 THC/CBD-Vollspektrumextrakt
Um Wirkstoffschwankungen zu vermeiden und eine konstante Grundversorgung mit Cannabinoiden zu gewährleisten, nehme ich zusätzlich ein 1:1 THC/CBD-Vollspektrumextrakt ein.
🔹 Dosierung: 2,5 % THC & 2,5 % CBD (ethanolbasiert)
🔹Funktion:
- Stabilisierung des Cannabinoid-Spiegels im Blut
- Langfristige Unterstützung des Nervensystems
- Minderung von akuten Wirkstoffspitzen und -tälern
- Ergänzende entzündungshemmende und neuroprotektive Effekte
Durch diese präzise abgestimmte Kombination aus Blüten und Extrakten habe ich es geschafft, eine nachhaltige Schmerzlinderung, eine verbesserte Schlafqualität und eine höhere geistige Klarheit zu erreichen. Meine Therapie bleibt dabei stets dynamisch, da ich meine Dosierung und Sortenauswahl regelmäßig an meinen aktuellen Gesundheitszustand anpasse.
Cannabis ist für mich nicht einfach nur ein Medikament – es ist eine lebensverändernde Therapie, die mir Kontrolle über mein Leben zurückgegeben hat. 💚🌿
Diskriminierungals schwerbehinderter Cannabis-Patient in der Arzneimittelforschung
Doch meine Rückkehr ins Leben wurde nicht nur von körperlichen Herausforderungen begleitet– sondern auch von gesellschaftlichen Vorurteilen.
Nachdem ich mich 2023 stabilisiert hatte, kehrte ich in meinen Beruf als Projektmanagerin der Arzneimittelforschung zurück. Mein Arbeitsbereich umfasste pädiatrische Studien, was bedeutete, dass ich eng mit Forschungsprojekten im Kinder- und Jugendbereich zu tun hatte und mitten in der Ambulanz der Klinikmeinen Arbeitsplatz hatte.
Doch anstatt Anerkennung für meinen Kampf und meine Rückkehr zu erfahren, sah ich mich plötzlich mit massiver Diskriminierung und krassen Lügen konfrontiert.
Es gab Menschen, die mir absurde Dinge unterstellten – darunter die unfassbare Anschuldigung, dass ich als Cannabis-Patient im medizinischen Bereich Kinder mit Cannabis versorgen könnte. Diese und weitere rassistische und ableistische Diffamierungen basierten auf reinen Vorurteilen und völligerUnwissenheit über die medizinische Nutzung von Cannabis und meines Gesundheitszustandes.
Die Vorstellung, dass eine wissenschaftliche Fachkraft mit jahrelanger Erfahrung in der Arzneimittelforschung, als Intensiv-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, und ein professioneller Patient, der eine streng regulierte Therapie befolgt, eine Gefahr darstellen könnte, war nicht nur absurd, sondern tief verletzend.
Diese Anschuldigungen und die systematische Diskriminierung waren extrem belastend –doch ich ließ mich nicht entmutigen.
Ich wusste, dass meine Therapie wirksam und medizinisch notwendig war. Ich wusste, dass ich meine Arbeit verantwortungsvoll ausführte. Und ich wusste, dass ich mir mein Leben nicht durch Stigmatisierung kaputt machen lassen würde.
Mein Fazit: Eine Zukunft voller Hoffnung
Die letzten Jahre waren ein Kampf – gegen meinen Körper, gegen falsche Diagnosen, gegenVorurteile und gegen die Einschränkungen, die meine Erkrankung mit sich bringt.
Doch dank einer personalisierten Cannabistherapie konnte ich mich zurück ins Leben kämpfen. Ich bin heute stabiler, belastbarer und zuversichtlicher als je zuvor.
Auch wenn noch viele Herausforderungen vor mir liegen, blicke ich mit Hoffnung in die Zukunft. Ich weiß, dass ich noch viel mehr erreichen werde – und vielleicht sogar irgendwann wieder laufen kann, auch wenn es mit Unterstützung sein wird.
Im Rollstuhl sitze ich immer noch und ich bin auf die Hilfe meiner Familie und Freunden angewiesen. Aber auch das zu akzeptieren und sich damit wohlzufühlen, hat die Cannabistherapie erst möglich gemacht, in denen Ängste deutlich reduziert werden konnten und mich dadurch zugänglicher gemacht hat, Hilfe auch akzeptieren zu können.
Ohne die Cannabistherapie hätte ich niemals diesen Fortschritt gemacht. Sie hat mein Leben auf so vielen Ebenenverbessert, dass ich nur positiv nach vorne schauen kann.
Cannabis ist keine Notlösung – es ist eine ernstzunehmende, hochwirksame medizinische Option, die Menschen wie mir ein Leben mit Würde, Stabilität und Hoffnung ermöglicht.
Von dereigenen Erfahrung zur professionellen Unterstützung
Mein eigener langer und steiniger Weg durch das Gesundheitssystem hat mir nicht nur wertvolle Erkenntnisse gebracht, sondern auch eine neue berufliche Perspektive eröffnet. Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt, wie wichtig eine gutabgestimmte, personalisierte Therapie ist – und wie schwer es für vielePatient:innen ist, überhaupt Zugang zu den richtigen Behandlungen zu erhalten.
Heute bin ich als freiberuflicher medizinischer Berater tätig und setze mich gezielt für Patient:innen ein, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen wie ich. In enger Zusammenarbeit mit Fachärzt:innen, Therapeut:innen und anderen Expert:innen entwickle ich individuelle Behandlungsstrategien, die auf die spezifischenBedürfnisse chronisch Erkrankter zugeschnitten sind. Mein Ziel ist es, nicht nur eine bestmögliche Symptomlinderung zu erreichen, sondern auch langfristig zu einer besseren Lebensqualität beizutragen.
Dabei arbeiteich nicht allein: Ich werde von einem Team aus Ärzt:innen,Medizinalfachkräften und Jurist:innen unterstützt, um Patient:innen eineganzheitliche und fundierte Beratung zu ermöglichen. Durch dieseinterdisziplinäre Zusammenarbeit können wir gezielt auf die individuellenBedürfnisse eingehen – sei es im medizinischen Bereich, bei rechtlichenFragestellungen oder bei der Kommunikation mit Krankenkassen und Behörden.
Einentscheidender Vorteil meiner Arbeit liegt in der Kombination aus medizinischerFachkenntnis, juristischem Know-how und einem tiefen Verständnis für dieSchwierigkeiten, mit denen Patient:innen konfrontiert sind. Ich begleiteBetroffene bei der Beantragung von Kostenübernahmen, kläre sie über dierechtlichen Rahmenbedingungen auf und helfe ihnen, eine informierte undselbstbestimmte Entscheidung über ihre Therapie zu treffen. Denn zu oft werdenMenschen im Gesundheitssystem allein gelassen, wenn es um innovative oderalternative Therapieansätze geht – insbesondere in Bereichen wie derCannabistherapie.
Meine Arbeithat bereits vielen Menschen geholfen, die medizinische Versorgung zu erhalten,die ihnen sonst verwehrt geblieben wäre. Durch gezielte Aufklärung und eineenge Begleitung während des gesamten Behandlungsprozesses schaffen wir eineBrücke zwischen Patient:innen, Ärzt:innen und Krankenkassen – mit demübergeordneten Ziel, die Versorgungslage für chronisch erkrankte Menschennachhaltig zu verbessern.
Doch für mich ist dies nicht nur ein Beruf – es ist eine Herzensangelegenheit. Ichweiß, wie es sich anfühlt, nicht ernst genommen zu werden, sich immer wieder erklären zu müssen und für jede medizinische Entscheidung kämpfen zu müssen. Genau deshalb teile ich meine Erfahrungen und meinen Erfolg, um anderen Hoffnung zu machen.
Ich bin der lebende Beweis dafür, dass ein medizinischer Weg trotz schwerster gesundheitlicher Einschränkungen nach vorne führen kann – wenn man ihn individuell anpasst und konsequent verfolgt. Ich möchte Menschen ermutigen, für ihre Gesundheit und ihre Rechte einzustehen – denn jeder verdient eine Therapie, die zu ihm passt.
Der Kampf war hart, aber er hat mich stärker gemacht. Und heute nutze ich diese Stärke, umanderen zu helfen. 💚