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In den letzten Jahrzehnten wurde die medizinische Verwendung von Cannabis verstärkt erforscht. Ein Schwerpunkt ist dabei der Einsatz von Cannabis in der Schmerztherapie. Informiere Dich jetzt, wie Medizinalcannabis gegen chronische Schmerzen helfen kann.
In Deutschland ist die medizinische Verwendung von Cannabis seit 2017 legalisiert. Ärzt:innen können Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen verschreiben, die Kosten werden unter Umständen von den Krankenkassen übernommen. Gerade bei der Behandlung chronischer Schmerzen wird diese Therapie immer häufiger eingesetzt, doch wie wirkt Cannabis?
Die Cannabinoide THC und CBD interagieren mit dem Endocannabinoidsystem des Körpers, das eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Schmerz, Stimmung und anderen Funktionen spielt. Diese Interaktion trägt zur schmerzlindernden Wirkung von Cannabis bei. Studien zeigen, dass Cannabis bei verschiedenen Arten von Schmerzen wirksam sein kann:
- Neuropathische Schmerzen: Cannabis wird häufig zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt, also von Schmerzen, die durch Nervenschäden verursacht werden. Diese Art von Schmerzen ist oft schwer zu behandeln und spricht nicht immer gut auf herkömmliche Schmerzmittel an. Cannabis kann hier eine wirksame Alternative bieten, indem es die Schmerzsignale moduliert und die Lebensqualität der Patienten verbessert.
- Schmerzen bei Multipler Sklerose: Bei Multipler Sklerose (MS) können entzündliche Prozesse im zentralen Nervensystem zu starken Schmerzen führen. Cannabisprodukte haben sich als hilfreich bei der Linderung von MS-Symptomen, einschließlich Schmerzen, erwiesen. Patient:innen berichten häufig über eine verbesserte Beweglichkeit und eine Verringerung der Schmerzintensität.
- Chronische Schmerzen allgemein: Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen ist eine der häufigsten Indikationen. Die Vielseitigkeit von Cannabis, sowohl in der Applikationsform als auch in der spezifischen Zusammensetzung der Cannabinoide, ermöglicht eine individuell angepasste Therapie.
Verschiedene Studien und Patient:innenberichte unterstreichen das Potenzial von Cannabis, herkömmliche Schmerzmittel zu ergänzen oder zu ersetzen, insbesondere bei Patient:innen, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen. Entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie ist die optimale Dosierung und Darreichungsform.
Der Einsatz von Cannabis in der Schmerztherapie muss individuell in Absprache mit dem Arzt festgelegt und angepasst werden. Dabei spielen nicht nur Wirkstoff und Dosierung eine Rolle, sondern auch die Darreichungsform. Inhalation, orale Einnahme oder topische Anwendung bieten unterschiedliche Vorteile und können je nach Patient:innenbedürfnis und Indikation gewählt werden.
Im Vergleich zu Opioiden, die seit langem zur Linderung schwerer und chronischer Schmerzen eingesetzt werden, bieten Cannabinoide eine alternative Schmerztherapie, die als natürlicher und nebenwirkungsärmer gilt.
Während Opioide häufig mit Risiken wie Abhängigkeit und Überdosierung in Verbindung gebracht werden, gelten Cannabinoide häufig als sicherer in Bezug auf Suchtpotenzial und Überdosierungsgefahr. Die häufigsten Nebenwirkungen von Cannabis sind Müdigkeit, Schwindel und kognitive Beeinträchtigung, während Opioide zu Atemdepression, Verstopfung und Sedierung führen können.
Wichtig: Die Wahl zwischen diesen Therapieformen sollte individuell und in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.
Medizinisches Cannabis hat sich in zahlreichen Studien als vielversprechende Option zur Behandlung chronischer Schmerzen erwiesen. Insbesondere die Cannabinoide THC und CBD spielen durch Interaktion mit dem Endocannabinoidsystem eine zentrale Rolle bei der Schmerzmodulation. Eine systematische Übersichtsarbeit des BAG legt nahe, dass Cannabisarzneimittel insbesondere zur Behandlung neuropathischer Schmerzen geeignet sind.
Da es auch Berichte über Nebenwirkungen gibt, ist es wichtig, dass Patient:innen und Gesundheitsfachpersonen eine ausgewogene Sicht der möglichen Vorteile und Risiken von Cannabis haben, um informierte Entscheidungen treffen und gemeinsam den individuell richtigen Behandlungsweg finden zu können.
Neben der Verwendung von Cannabis können auch andere therapeutische Maßnahmen zur Schmerzbehandlung beitragen. Physiotherapie, psychologische Betreuung und Ernährungsberatung sind Beispiele für unterstützende Therapien, die in Kombination mit Cannabis zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient:innen beitragen können.
Die Stigmatisierung von Cannabis als Freizeitdroge beeinträchtigt häufig die Wahrnehmung seines medizinischen Nutzens. Dennoch erfordert die Therapie eine sorgfältige Abwägung zwischen potenziellem Nutzen und möglichen Risiken. Die Integration von Cannabis in die medizinische Praxis erfordert eine umfassende Betrachtung aller Aspekte, um eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten.
Die Sicherheit der Patient:innen hat bei der Cannabistherapie oberste Priorität. Eine engmaschige Überwachung und Anpassung der Therapie sowie eine umfassende Aufklärung und Betreuung der Patient:innen sind entscheidend, um potenzielle Risiken zu minimieren und die Wirksamkeit zu maximieren.
Ist die Verwendung von Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen eine sichere Option?
Die Verwendung von Cannabis zur Schmerzlinderung hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und kann eine sicherere und sanftere Alternative oder Ergänzung zu starken Schmerzmitteln darstellen. Die Entscheidung für eine Behandlung mit medizinischem Cannabis sollte jedoch individuell und in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.
Welche chronischen Schmerzen können mit Cannabis behandelt werden?
Cannabinoide sind besonders wirksam bei neuropathischen Schmerzen und Schmerzen bei Multipler Sklerose.
Wie wirkt Cannabis bei der Behandlung von Schmerzen?
Cannabis enthält Cannabinoide wie THC und CBD, die über das Endocannabinoid-System Schmerzen lindern und das Wohlbefinden steigern können.
Sind Cannabinoide die einzigen Wirkstoffe in Cannabis?
Nein. Neben den Hauptcannabinoiden THC und CBD gibt es eine Vielzahl weiterer Cannabinoide sowie andere Inhaltsstoffe wie Terpene, Esther und Flavonoide.
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