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Die Verwendung von medizinischem Cannabis zur Schmerzbehandlung gewinnt weltweit immer mehr an Bedeutung. Mit zunehmend liberalerer Gesetzgebung und damit einhergehender Aufmerksamkeit durch die Forschung wird Cannabis nun als potenzielle Alternative oder Ergänzung zu traditionellen Schmerztherapien betrachtet. Dieser Artikel soll Patienten, die eine Behandlung mit medizinischem Cannabis in Betracht ziehen, grundlegende Informationen und Einblicke bieten.
Medizinisches Cannabis wirkt über das Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers, das eine Schlüsselrolle bei der Schmerzregulation spielt. Die aktiven Bestandteile von Cannabis, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), interagieren mit den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 im Körper. Um die therapeutischen Eigenschaften von medizischem Cannabis besser zu verstehen ist weitere Forschung notwendig.
Medizinisches Cannabis ist in verschiedenen Formen verfügbar, darunter Blüten, Extrakte, Tinkturen, topische Cremes und essbare Produkte. Die Wahl des Präparats und der Darreichungsform findet in enger Abstimmung mit dem Verordner und unter Berücksichtigung der zu behandelnden Indikation statt.
In Deutschland ist der Einsatz von medizinischem Cannabis an bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen gebunden. Seit März 2017 haben Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen die Möglichkeit, Cannabis auf Rezept zu erhalten. Die Verordnung und Abgabe von medizinischem Cannabis erfolgt gemäß dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und den Richtlinien des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)(BfArM - Cannabis Als Medizin, 2023).
Ärzte können Cannabisblüten oder -extrakte verschreiben, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirksam sind oder unzumutbare Nebenwirkungen verursachen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kosten für medizinisches Cannabis in der Regel nur in bestimmten Fällen vollständig von den Krankenkassen übernommen werden und vom Patienten selbst getragen werden müssen.
Die Produktion, der Handel und die Verschreibung von medizinischem Cannabis unterliegen strengen Kontrollen und Auflagen, um Missbrauch zu verhindern und eine sichere Anwendung zu gewährleisten
Durch den Beschluss des Bundesrates am 22.03.2024 das CanG zu bewilligen, ergeben sich weitere Änderungen, die den Umgang und Zugang mit medizinischem Cannabis für Patienten und Verordner erleichtern.
Cannabis ist seit dem 01.04.2024 kein Betäubungsmittel mehr, somit ist es für Verordner möglich, medizinisches Cannabis über ein normales Rezept zu verordnen. Im Gegensatz zu BtM-Rezepten, die nur 7 Tage gültig sind und innerhalb dieses Zeitraumes von der Apotheke bearbeitet werden müssen, sind diese Rezepte für 28 Tage gültig.
Außerdem wurde das Vergabeverfahren für den Anbau von medizinischem Cannabis abgeschafft und durch ein Erlaubnisverfahren ersetzt. Die medizinische Qualität der Produkte aus heimischen Anbau wird durch regelmäßige Kontrollen gewährleistet.
Weiterführende Informationen zum Gesetzestext erhälst du, wenn du auf dem Link klickst.
Studien haben gezeigt, dass medizinisches Cannabis bei einigen Patienten die Opioidabhängigkeit verringern und eine effektive Schmerzlinderung bieten kann(Gastmeier et al., 2022). Im Vergleich zu Opioiden weist Cannabis ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf, obwohl weiterhin Vorsicht geboten und eine individuelle Beurteilung erforderlich ist.
Medizinisches Cannabis bietet eine vielversprechende Option für die Behandlung von chronischen Schmerzen, doch ist es wichtig, dass Patienten eine fundierte Entscheidung treffen. Eine Konsultation mit einem Mediziner, der Erfahrung mit medizinischem Cannabis hat, ist unerlässlich, um die Eignung für die individuelle Situation zu bewerten und einen angemessenen Behandlungsplan zu entwickeln.
Ist medizinisches Cannabis sicher?
Medizinisches Cannabis wird im Allgemeinen als sicher angesehen, wenn es unter der Aufsicht eines qualifizierten Gesundheitsdienstleisters verwendet wird. Wie bei jeder Behandlung gibt es jedoch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen.
Wie wirkt medizinisches Cannabis bei Schmerzen?
Medizinisches Cannabis interagiert mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, um Schmerzen zu reduzieren und Entzündungen zu verringern.
Wie beginne ich mit einer Behandlung mit medizinischem Cannabis?
Der erste Schritt ist die Konsultation eines Arztes oder Gesundheitsdienstleisters, der Erfahrung mit medizinischem Cannabis hat, um Ihre Eignung zu beurteilen und einen Behandlungsplan zu erstellen.
Quelle:
Medical Cannabis for Chronic Nonmalignant Pain Management -
Maha Hameed1 · Sakshi Prasad1 · Esha Jain1 · Bekir Nihat Dogrul1 · Ahmad Al‐Oleimat1 · Bidushi Pokhrel1 · Selia Chowdhury1 · Edzel Lorraine Co1 · Saloni Mitra1 · Jonathan Quinonez2 · Samir Ruxmohan3 · Joel Stein4
Gastmeier, K., Gastmeier, A., Rottmann, F., Herdegen, T. & Böhm, R. (2022). Cannabinoide reduzieren den Opioidverbrauch bei älteren Schmerzpatienten. Der Schmerz, 37(1), 29–37. https://doi.org/10.1007/s00482-022-00642-0
BfArM - Cannabis als Medizin. (2023, 6. Juni). BFARMWEB. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Cannabis-als-Medizin/_node.html
Bundesgesetzblatt Teil I - Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften - Bundesgesetzblatt. (o. D.). BUNDESGESETZBLATT. https://recht.bund.de/bgbl/1/2024/109/VO.html
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